06.08.2009

Interview zum Mattersburg-Spiel

sportnet.at: Stefan, die letzten beiden Nächte gut geschlafen?

Stefan Maierhofer: "Ich schlafe eigentlich immer relativ gut. Noch dazu sind meine Eltern momentan nicht zu Hause, das heißt ich habe das Haus für mich alleine. Am Sonntag habe ich nach dem Spiel sogar noch Freunde getroffen."

Also existiert dieses Spiel in deinem Kopf gar nicht mehr?

"So ist es. Gestern war ich noch beim Strafsenat, wo ich den Eindruck hatte, dass die Entscheidungen von Schiedsrichter Messner auch für Verwunderung gesorgt haben. Ich habe ein Spiel Sperre ausgefasst, damit ist die Sache für mich gegessen."

Ist für dich, mit etwas Abstand betrachtet, eine der Schiedsrichter-Entscheidungen nachvollziehbar?

"Hast du das Spiel gesehen? Hast du gesehen, was nach zehn Sekunden passiert ist? Sedloski hat seinen Fuß auf einer Höhe von 1,80 Meter und springt mir damit in mein Hinterteil. Daraufhin bin ich zum Schiri gegangen und habe ihm die drei Adidas-Streifen auf meinem blanken Hintern gezeigt. Messner fragt mich allen ernstes, wann das passiert ist! Was glaubt er, wann das passiert ist? Beim Aufwärmen mit den Mitspielern? Ich kann heute noch nicht richtig sitzen. Was ist das für ein Schiedsrichter?"

Mit Sedloski scheinst du ja ohnehin kein sehr freundschaftliches Verhältnis zu pflegen.

"Zugegeben war sein Griff an den Hals nicht so schlimm, aber der braucht mich nicht anzugreifen. Sedloski ist gleich zu Spielbeginn mit nicht akzeptablen und absurden Provokationen auf mich zugekommen. Das brauche ich mir nicht gefallen lassen."

Warum arten speziell die Spiele gegen Mattersburg des Öfteren zu solchen Härteschlachten aus?

"Das weiß ich selbst nicht so genau. Die Mattersburger versuchen den Gegner mit ihrer harten Gangart immer zu verunsichern, so ist das leider. Dort spielen Leute aus gewissen Nationen mit einem eigenen Temperament."

Du beklagst dich auch darüber, dass immer häufiger gegen große Stürmer-Typen wie du einer bist gepfiffen wird.

"Ich habe gestern lange mit Marc Janko telefoniert, auch wenn einige Leute glauben, dass ich mich angeblich gar nicht so gut mit ihm verstehe. Marc und ich sind einer Meinung: Wir großen Stürmer haben nur noch Nachteile. Sobald wir in einem Zweikampf unseren Körper einsetzen, wird gegen uns gepfiffen. Was kann ich dafür, dass ich 2,02 Meter groß bin?"

Liegt dir sonst noch etwas am Herzen?

"Ja, und zwar dass gegen Jimmy Hoffer (das Interview wurde vor bekanntwerden des Hoffer-Transfers zu Napoli geführt, Anm.) viel zu oft Abseits gepfiffen wird. Der Jimmy ist eine Rakete, die es in Österreich kein zweites Mal gibt. Der nimmt dem Gegner auf den ersten zwei Metern einen Meter ab. Das sollen die Schiedsrichter-Teams endlich verstehen. Diesbezüglich muss man sich Gedanken machen."

Trotz des verpatzten Liga-Starts hat Rapid derzeit wahrlich kein Problem im Angriff. Fürchtest du angesichts der starken Konkurrenz im Sturm um deinen Stammplatz?

"Wenn ich jetzt ja sagen würde, wäre ich fehl am Platz. Ich habe letzte Saison 23 Tore geschossen, bin von mir überzeugt. Es ist gut und wichtig, dass innerhalb der Mannschaft ein großer Konkurrenzkampf herrscht. Im Training muss ich alles geben, nur so kann ich mich noch weiterentwickeln. Am besten wäre es, wenn der Trainer jeden Tag Kopfschmerzen hat, weil er nicht weiß, wen er aufstellen soll."

Schon am Donnerstag könnt ihr euch in der Europa-League-Qualifikation gegen APOP Kinyras Peyias rehabilitieren. Wie geht ihr in das Match gegen den zypriotischen Cup-Sieger?

"Wir werden die Zyprioten sicher nicht unterschätzen, nachdem wir im Vorjahr gegen Famagusta ein trauriges Erlebnis gehabt haben. Wir müssen uns unserer Stärken besinnen und ein hohes Tempo gehen. Vielleicht ist es sogar ein Vorteil, wie in der Runde zuvor im Hanappi zu beginnen. Mit unseren Fans im Rücken können wir jeden Gegner unter Druck setzen."

 


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